Prof. Gerd Ackermann
Danielle Kryszon, Marven Wessolowski, Moritz Herbig
Die Brücke über die Viamala Schlucht in der Schweiz besticht vor allem durch ihre scheinbare Schwerelosigkeit. Die an dieser Stelle 20m breite Schlucht wird durch eine Seilbrücke überspannt.
An vier Stahlseilen aufgespannt ist ein Gitterrostboden, welcher einen direkten Blick in die Schlucht zulässt. Die Abspannung der Seile auf die Seiten der Brücke verleiht der sonst steif wirkenden Brücke einen dynamischen Anblick. Das Besondere ist, dass der Brückenboden nicht den Boden berührt, sondern den Wanderer nach begehen von drei Stufen über der Schlucht schwebend abholt.
Tragkonstruktiv handelt es sich primär um ein Seiltragwerk, mit einem daran, in sich ausgesteiften, abgespannten Brückenboden. Der Boden wird an insgesamt 22 Stellen von den Haupttragseilen zum einen nach oben abgespannt, aber auch von unten gegen eventuelles Aufschaukeln gehalten. Durch die vielen Abspannpunkte ergeben sich für den Träger des Brückenboden viele Auflagerpunkte und dadurch auch eine geringe Höhe des Bodens. Die zwei Träger des Brückenbodens werden von Zugstangen und gekreuzten Zugstangen auf einem Abstand von 1,7m gehalten.
Da die Haupttragseile zur Seite gespannt sind, entstehen im Brückenboden keine Druckkräfte, was es erlaubt, ohne dicke drucksteife Bauteile direkt einen Gitterrost über die gesamte Breite zu legen. An den Tragseilen ist ein Seilnetz zur Absturzsicherung befestigt. Die jeweils ersten Seile der Abspannung spannen zwischen sich auf Geländerhöhe ein weiteres horizontales Seil als Handlauf.